Einbahnstraßenregelung für die Kurhessenstraße?

Ortsbeirat verabschiedet Antrag, der eine Einbahnstraßenregelung für die Kurhessenstraße fordert

Frankfurter Neue Presse, 21. Januar 2017 - Das ständige Wenden von Autos an der Einmündung der Kurhessenstraße in die Eschersheimer Landstraße soll ein Ende haben. Dafür hat sich der Ortsbeirat 9 in seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen - für sechs Monate soll die Kurhessenstraße zur Einbahnstraße werden.

Es ist seit Jahren ein Ärgernis für die Anwohner der Kurhessenstraße. Immer wieder biegen Autofahrer aus Heddernheim kommend in die Straße ein und wenden nach wenigen Metern, um dann in Richtung Frankfurter Berg fahren zu können. Statt über die eigentlich angedachte Strecke, den Lindenring fahren – ein „Umweg“ von 450 Metern.

Bei einem Ortstermin hatten sich die Mitglieder des Ortsbeirates 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim) selber ein Bild von der Situationen gemacht. Und wurden Zeuge, wie jedes zweite Auto mitten auf der Straße drehte. Unbeeindruckt davon, dass im vorderen Teilstück der Kurhessenstraße eine Sperrfläche eingezeichnet ist. „Es werden Schüler auf ihren Fahrrädern und Passanten auf dem Gehweg behindert.

Immer und immer wieder“, machte Christina Mankus, die in der Hausnummer 10 wohnt, in der Sitzung des Ortsbeirates am Donnerstagabend ihrem Ärger zum wiederholten Male Luft. Sie sprach von täglichem Krach, Hupkonzerten und schimpfenden Menschen. Auch zu Unfällen komme es immer wieder – Autos krachten ineinander, Mauern vor den Grundstücken würden beschädigt. „Wir sind seit Jahren nur noch unglaublich genervt“, so Mankus.

Antrag von FDP und BFF

Ein Antrag der FDP, und BFF, der mit Ablehnung der CDU und Enthaltung der SPD beschlossen wurde, soll Besserung bringen. „Wir fordern, die ersten Meter, bis zur Hausnummer 18, als Einbahnstraße auszuweisen. Damit keine Autos mehr von der Eschersheimer Landstraße einbiegen können, sondern über den Lindenring fahren müssen“, begründete Klaus Funk (FDP) den Antrag. Zunächst soll dies probeweise passieren, für einen Zeitraum von sechs Monaten.

Bei dieser Regelung müssten allerdings auch die Anwohner künftig den Weg über den Lindenring nehmen. „Ich weiß deswegen nicht, wie die Menschen in der dort lebenden Straße reagieren, wenn plötzlich deutlich mehr Autos als bisher unterwegs sind“, gab Ortsvorsteher Friedrich Hesse (CDU) zu bedenken. Auch die SPD-Fraktion reagierte zurückhaltend. „Die Lösung ist sinnvoll, aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Denn der im Frühjahr beginnende Umbau der Eschersheimer Landstraße wird sicher Einfluss auf die Verkehrsführung haben“, denkt Donna Ochs. Eine Aussage, die Ingrid Häußler (FDP) stark bezweifelt: „Die eine Sache hat mit der anderen nichts zu tun.“

„Elende Huperei“

Unterstützung bekam die FDP aus dem Plenum – denn gleich mehrerer Anwohner waren gekommen. So auch Michael Rudy, der Steuerberater hat sein Büro in der Hausnummer 1 - 3 und ist tagtäglich mit dem Problem der wendenden Autos konfrontiert, obwohl die Fenster schallgeschützt sind. „Ich höre alles. Es ist eine elende Huperei. Ich kann dem Ortsbeirat nur dringend ans Herz legen, sich für diesen sechsmonatigen Probebetrieb auszusprechen“, kann Rudy es zudem nicht verstehen, dass das Ordnungsamt nicht härter durchgreift. Strafzettel zu verteilen, wäre an dieser Stelle ein Leichtes, sagt er.

„Im Minutentakt sieht man Autofahrer, die auf der Sperrfläche wenden.“ Nach dem verabschiedeten Antrag ist jetzt die Stadt am Zug. Sie muss entscheiden, ob der geforderte Probebetrieb tatsächlich möglich ist. Das Straßenverkehrsamt hatte sich beim Ortstermin bedeckt gehalten. „Wir werden es prüfen, wenn der Antrag bei uns auf dem Tisch liegt“, hieß es.

Von Judith Dietermann